23.02.2022

Interview mit den gewinnern des yes media awards 2021

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Lieber Dominik, lieber Yannick ihr habt bisher eine sehr spannende Reise mit der Gründung eures Miniunternehmens Sironia zurückgelegt. Welche Erfahrungen nehmt ihr mit? Und würdet ihr das ganze Vorhaben nochmals antreten, wenn ihr die einzelnen Herausforderungen bereits vorgängig gekannt hättet?

Dominik Hidber: Wir würden definitiv nochmals teilnehmen. Auch von unserem Produkt, gesunder Sirup aus Aronia-Beeren, sind wir nach wie vor überzeugt. Ich war vor allem sehr überrascht wie viel Zeit es tatsächlich braucht, um ein Miniunternehmen zu gründen. Insbesondere kleinere To-Dos haben schlussendlich doch mehr Zeit in Anspruch genommen, als ursprünglich eingeplant war. Im Nachhinein hätten wir allenfalls einzelne Verkaufsanlässe noch etwas anders realisiert oder Events, die sich nicht so stark auf die Umsatzzahlen ausgewirkt haben, ganz weggelassen.

Yannick Herzig: Ich persönlich habe erleben können, wie wichtig die Kommunikation sowohl zu den externen Anspruchsgruppen als auch untereinander ist. Insbesondere im Team allfällige Herausforderungen frühzeitig und transparent anzusprechen, zahlt sich aus. Und natürlich Learning by Doing. Öfters mal Mut beweisen und über den eigenen Schatten springen.

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Welche Tipps habt ihr für zukünftige Gründerinnen und Gründer von YES-Miniunternehmen?

Dominik Hidber: Es ist sehr wichtig, dass man schnell über ein Produkt verfügt, damit auch Umsätze, beispielsweise durch den Weihnachtsverkauf, gemacht werden können. Öffentliche Märkte, insbesondere in der Weihnachtszeit, sind ein wirklich lohnender Verkaufsanlass bei Lebensmitteln. Zudem haben wir bei unserer jüngeren Zielgruppe auf Social Media gesetzt, vor allem auf die Kommunikation über Instagram. Auch sollte genügend Zeit in einen User-freundlichen Website-Auftritt investiert werden und in eine ansprechende Produktverpackung, auch im Hinblick auf die spätere TV-Spot-Ausstrahlung.

Yannick Herzig: Ebenfalls lohnt es sich frühzeitig einen Produzenten an Bord zu holen, damit das Gründungsteam nicht alle Produkte selbst herstellen muss. Dadurch gewinnt man mehr Zeit, um sich mit Businessplänen, Marketing und Co. auseinanderzusetzen. Bei uns hat sich ausserdem ein vorsichtiges Vorgehen bezüglich der Mengenkalkulation bewährt. Besser zuerst mit kleineren Mengen testen, wie das Endprodukt ankommt, so kann man im Notfall auch noch Anpassungen vornehmen.

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Wie war das Gefühl, als ihr euer eigenes Produkt zu ersten Mal im TV-Spot auf VOX und ntv gesehen habt?

Dominik Hidber: Es war ein toller Moment! Ich habe mir den TV-Spot mit der gesamten Familie angeschaut und das Team hatten wir noch virtuell zugeschaltet.

Yannick Herzig: Das eigene Produkt im Fernsehen zu sehen, hat mich mit grossem Stolz erfüllt. Ein einmaliges Gefühl, insbesondere wenn dich an den darauffolgenden Tagen auch die Kollegen aus dem Handballverein darauf ansprechen.

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Was war euer Highlight im Company Programme?

Dominik Hidber: Das ganze Programm war ein Highlight und schlussendlich auch das gemeinsame Erreichen eines Ziels als Team.

Yannick Herzig: Der erste Platz beim YES Media Award und die Silbermedaille am Nationalen Finale wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Insbesondere da wir auch nicht damit gerechnet haben.

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Ziel des Company Programmes ist es, Schülerinnen und Schülern den Zugang zur Wirtschaftswelt zu vereinfachen und zugänglicher zu machen. Hat euch das Company Programme auch in Hinblick auf eure Studiumswahl beeinflusst? Treibt es euch jetzt nach Abschluss des Gymnasiums auch weiterhin in die “Wirtschaft”? 

Dominik Hidber: Ich möchte ganz klar entweder Wirtschaft oder Recht, oder eventuell auch beides kombiniert, studieren. Das war bereits vor meiner Teilnahme am Company Programme klar, wurde jetzt aber natürlich noch verstärkt.

Yannick Herzig: Bei mir ist es ähnlich. Ich war bereits vor der Teilnahme am Company Programme auf die Wirtschaft ausgerichtet und durch das Company Programme wurde das noch intensiviert. Ich interessiere mich auch sehr für den Bankensektor, weshalb ich im Miniunternehmen auch die Rolle als CFO innehatte. Durch YES hat sich aber auch der Gedanke verstärkt, irgendwann einmal etwas Eigenes aufzubauen/ein Start-up zu gründen. Das Company Programme hat mir aufgezeigt, dass es gar nicht so schwer ist, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

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Ihr habt euch nach dem Ende des Company Programmes im Sommer 2021 dazu entschieden, euer Miniunternehmen weiterzuführen. Dies ist eher ein seltener Fall. Was war eure Motivation dahinter? 

Dominik Hidber: Einerseits waren wir tatsächlich noch sehr motiviert, das Miniunternehmen weiterzuführen, andererseits hatten wir aber auch noch Produkte an Lager. Zudem bestand auf jeden Fall eine grosse Nachfrage nach unseren Produkten und es waren im Sommer noch diverse laufende Bestellungen offen. Nach unserer Weiterführung haben wir uns dann aber vor allem noch auf Bestellungen von Grosskunden fokussiert.

Yannick Herzig: Ich denke auch, dass die Nachfrage nach unseren Produkten sehr zentral war in der Entscheidung, ob wir unser Miniunternehmen weiterführen wollten. Mehrere Personen haben mich auf unser Produkt angesprochen und gefragt, ob das Miniunternehmen schon im Sommer aufgelöst werde. Viele meinten auch, dass dies sehr schade wäre. Als wir dann jeweils sagten, dass wir unser Miniunternehmen weiterführen werden, war die Freude darüber sehr gross und die Bestellungen nahmen auch nicht ab. Es war sehr schön zu sehen, dass die gleichen Kunden unser Produkt immer wieder nachbestellt haben. Das zeigte uns, dass es sich nicht um einen “Einmalkauf” gehandelt hat und wir unsere Kundinnen und Kunden nachhaltig überzeugen konnten.

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Wie wäre es denn, wenn ihr bspw. im Weihnachtsverkauf nochmals eine grosse Nachfrage nach euren Produkten verzeichnen würdet? Würdet ihr euer Miniunternehmen dann weiterführen?

Dominik Hidber: Eigentlich haben wir als Team vereinbart, das Miniunternehmen per Ende Jahr zu liquidieren. Wenn jetzt aber ein Grossauftrag eintreffen würde, dann würden wir unsere Entscheidung aber sicherlich erneut überdenken.

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Wenn ihr auf den Wettbewerb bei im Company Programme zurückblickt, in welchem ihr durchaus erfolgreich wart, was war da euer Highlight? 

Dominik Hidber: Natürlich war es schade, dass in diesem Jahr alle Events online stattgefunden haben. Ein Highlight war daher das Einlösen unseres Preises vom IGE IP Management Awards mit Herr Käch vom Institut für Geistiges Eigentum. Es war toll, etwas vor Ort machen zu können. Im Wettbewerb von YES war es klar das Finale am Schluss des Programmjahres. Da hat man gesehen, wie viel man eigentlich erreicht hat, was man geschafft hat und auch, dass man stolz auf diese Leistung sein kann. 

Yannick Herzig: Der krönende Abschluss war auch unsere Zweitplatzierung im Gesamtwettbewerb im Company Programme. Als Sironia aufgerufen wurde, habe ich das zu Beginn gar nicht realisiert. Als man das dann verarbeitet hatte, war die Freude darüber sehr gross.

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Ihr habt jetzt bereits sehr viele wertvolle Erfahrungen und Erlebnisse mit uns geteilt. Abschliessend noch eine Frage: Was ist euer Tipp für ein gut funktionierendes Miniunternehmen?

Dominik Hidber: Teamintern ist sicherlich Kommunikation das A und O. Es ist wichtig, dass man als Team miteinander redet, Probleme anspricht und gemeinsam Lösungen findet. 

Yannick Herzig: Wichtig ist es auch, ehrlich zu sein. Wenn man einmal keine Zeit hat und überlastet ist, sollte das unbedingt frühzeitig kommuniziert werden. Gemeinsam im Team findet man dann meistens eine Lösung.

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Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg und für eure Zukunft nur das Beste. Lasst uns wissen, wo ihr landet oder ob ihr vielleicht bereits euer eigenes Start-up gegründet habt. 

Anmerkung der Redaktion: Das Miniunternehmen Sironia wurde, wie im Vorfeld geplant, per 31. Dezember 2021 aufgelöst.