"Die erste Ausgabe war 72 Seiten lang und voll mit Anzeigen"
Am 8. März 2006 lag 20 minutes erstmals in den Westschweizer Verteilboxen und stand bereits im Wettbewerb um die Gunst der Pendlerströme (hier geht's zur Chronik). Heute ist 20 minutes bereits fünfzehn Jahre alt und verzeichnet trotz Corona ein Allzeithoch bei den Leserzahlen. Seit Anfang an mit dabei ist Philippe Favre, Chefredaktor der Westschweizer Pendlerzeitung. Wir haben ihm mitten in den Geburtstagsfestlichkeiten ein paar Fragen gestellt.
Herr Favre, 20 minutes wird 15! Und Sie sind Chefredaktor der ersten Minute sozusagen. Können Sie sich an die erste Werbeanzeige erinnern, die in 20 minutes gebucht wurde?
Die erste Ausgabe war 72 Seiten lang und voll mit Anzeigen! In einem Interview mit einer deutschsprachigen Fachzeitung sagte ich, dass alle unsere Werbeplätze belegt seien, aber der Journalist übersetzte falsch und schrieb, dass wir bis Ende des Jahres voll mit Werbung seien. Das gibt es natürlich nicht einmal in unseren Träumen! Ich muss zugeben, dass diese Quote zu einer hitzigen Diskussion mit meinem Chef führte - damals bereits Marcel Kohler. Seitdem antworte ich bei deutschsprachigen Fragen auch auf Deutsch, das ist sicherer!
Heute verzeichnet 20 minutes trotz Corona ein Allzeithoch im Lesermarkt. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Das ist kein Geheimnis, sondern eine Menge Arbeit. Wir bemühen uns jeden Tag, die Aktualität mit Objektivität und kurz und bündig bestmöglich reflektieren. In fünfzehn Jahren sind wir zum treuen Begleiter der Pendler geworden, sei es in Form einer Zeitung oder einer App. Und im Jahr 2020 war die Nachfrage nach Informationen wegen der Pandemie und ihrer Folgen für das Leben unserer Community besonders hoch.
Zum Jubiläum wird auch das neue Format 20 minutes NOW! lanciert. Dazu werden in der Westschweiz über 20 neue Stellen geschaffen. Da steht einiges bei Ihnen an. Worauf dürfen sich die Leserinnen und Leser in den nächsten 15 Jahren freuen?
Der Erfolg von 20 minutes basiert auf der Kombination von Print und Web. Auch wenn dieses Erfolgsduo noch einen weiten Weg vor sich hat, dürfte die Digitalisierung immer wichtiger werden. Für die nächsten fünfzehn Jahre sehe ich unser Videoangebot als Standard an. Auch der Auftrag des Journalisten wird sich weiterentwickeln. Heute ist der Redakteur nicht mehr der einzige, der das Informationsmonopol hat. Morgen wird er zunehmend die Rolle des Moderators in unserer Community einnehmen und die Glaubwürdigkeit und den Wahrheitsgehalt der Nachrichten garantieren, die immer mehr über Kanäle parallel zur traditionellen Presse, wie z. B. soziale Netzwerke, zirkulieren werden.
Herzlichen Dank für das Gespräch und nochmals Happy Birthday!
Auch wenn aufgrund der aktuellen Covid-Situation, (noch) keine rauschenden Feste möglich sind, wird das 15-Jahre-Jubiläum gebührend gefeiert. Über das Jahr werden in den verschiedenen Kanälen und im eigenen Channel 20minutes.ch/15ans immer wieder redaktionelle Beiträge zum Jubiläum erscheinen, die mit einem speziellen Jubiläumslogo gekennzeichnet sind. Zudem wird das ganze Jubiläumsjahr von spannenden Projekten, einer crossmedialen Kampagne und tollen Wettbewerben begleitet.