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Wie werden über mein Smartphone Daten gesammelt?

Das Smartphone ist zum täglichen Begleiter geworden. Wir nutzen es zum Lesen unserer Mails, um keine Neuigkeiten auf sozialen Netzwerken zu verpassen oder andere Bereiche unseres Lebens zu organisieren. Laut Google Consumer Barometer nutzen über 75% aller Leute in Deutschland, Österreich und der Schweiz regelmässig ein Smartphone. Während diesen zahlreichen Aktivitäten hinterlassen User auf dem Smartphone Datenspuren: zu den eigenen Interessen und Vorlieben, zu Aufenthaltsorten zu bestimmten Zeiten usw. Wo sammeln sich diese Informationen in unserem kleinen Gerät an? Habe ich als Nutzer die Kontrolle darüber?

Grosse Datenmengen – Handlich verpackt

Viele Leute benutzen ihr Smartphone für verschiedene Tätigkeiten: um News zu lesen, um zu chatten, zum Shoppen, Musikhören, um Reisen zu buchen und vieles mehr - das meiste über Mobile-Apps.

Anders als bei Desktop Computern und Laptops werden bei Smartphones keine Cookies via Internetbrowser gesetzt. Es gibt andere Identifier, die Identitätsinformationen sammeln. Für werbliche Zwecke darf ausschliesslich die sogenannte Advertising ID kurz MAID (Mobile Advertising Identity, bei Apple auch IDFA genannt) verwendet werden. Dieser Identifier erlaubt es, Daten über eine Person in einem Profil zu sammeln, um dieser personalisierte Werbung zuzuspielen oder auch für Analytics-Zwecke.

Mit der Nutzung und mit Tätigkeiten innerhalb verschiedener Apps wird das Nutzerprofil angereichert. Wenn ich mich beispielsweise für ein Gewinnspiel registriere und dabei mein Geschlecht als weiblich angebe, bekommt mein Profil die entsprechende Merkmalsausprägung zugewiesen. Genauso bei Musikvorlieben, Standorten, sofern das Standorttracking aktiviert ist oder Lieblingssendungen. Diese Daten können in eine Data-Management-Plattform einfliessen und als Grundlage für Zielgruppensegmentierungen genutzt werden. Sie dienen aber auch als Trigger direkt bei der Werbeauslieferung. Beispielsweise dann, wenn man Personen erreichen möchte, die sich an einem bestimmten Ort befinden. Als Beispiel: Man erhält genau dann einen Bon für einen reduzierten Schwimmbad-Eintritt, wenn man sich in unmittelbarer Nähe eines Schwimmbades befindet.

Identifizieren Sie sich, bitte!

Die Advertising ID ist eine per Zufall generierte einzigartige Nummer - eine lange Kombination aus Ziffern und Buchstaben. Mit ihr ist es möglich, die User für eine Werbeausspielung wiederzuerkennen. Um dem Datenschutz gerecht zu werden, hat Apple bereits 2012 die Nutzung der Geräte ID untersagt und mit der Advertising ID dem Benutzer die Kontrolle über diese Nummer gegeben. Jeder iPhone-Nutzer kann sie selbst verwalten und jederzeit eine neue Nummer – also auch eine neue „Identität“ – generieren, indem er sie zurücksetzt. Google hat diese Praxis 2014 für Android ebenfalls eingeführt.

Die MAID kann beim Apple Smartphone zurückgesetzt werden unter: Einstellungen / Datenschutz / Werbung / Ad-ID zurücksetzen. Das Profil ist dann wieder befreit von Nutzerinformationen. Allerdings ist das anwendungsübergreifende Sammeln von Profilinformationen nicht ganz trivial. Die Informationen müssen in den einzelnen Apps getrackt werden. Das passiert in der Regel mit einer Programm-Integration, was deutlich aufwändiger ist als das Sammeln von Nutzerinformationen via Cookies in einem Internetbrowser.

Ad Tracking Ja oder Nein?

Es gibt auch die Möglichkeit, das Ad Tracking insgesamt zu deaktivieren. Der Nutzer kann also selbst entscheiden, ob er Werbung erhalten möchte, die möglichst auf ihn zugeschnitten ist. Falls er sich dagegen entscheidet, erhält er dennoch Werbung. Allerdings solche, die für ihn keine Relevanz hat.
Somit hat es jeder Nutzer selber in der Hand wie er mit dem Ad Tracking umgehen möchte. Eines ist aber klar: Werbung wird ihm in jedem Fall zugespielt.

Falls Sie weitere Informationen wünschen, steht Ihnen Annette Dielmann gerne Rede und Antwort.

 

Autorin: Annette Dielmann, CPO Goldbach Digital Services AG