Interview mit Marc Meghji zu Retail Media
«Retail Media ist keine Zukunftsmusik mehr»
Retail Media ist zurzeit in aller Munde – aber was steckt eigentlich genau dahinter?
Für viele Händler bietet sich hier eine spannende Chance: Werbung direkt in der eigenen Einkaufswelt sichtbar machen – einfach, datenbasiert und ohne riesigen Technologieaufwand.
Marc Meghji von Goldbach Audience erklärt, warum das Thema gerade jetzt wichtig ist – und wie der Einstieg gelingt.
Marc, du baust bei Goldbach den Bereich Retail Media auf, kannst du mehr darüber erzählen?
Genau, unser Ziel ist es, ein Retail Media Netzwerk analog zu unserem bestehenden Video- und Display Netzwerk aufzubauen.
Das Angebot setzt sich dabei aus drei Eckpfeilern zusammen: On-Site, Off-Site und InStore.
Bei On-Site und InStore geht es im Kern darum, Werbung dort zu platzieren, wo Kunden sich bereits in einem kaufbereiten Zustand befinden – digital auf Websites und Apps oder physisch in Ladengeschäften (z.B. digitale Displays, Vending Machines etc.).
Der Off-Site Bereich fokussiert sich auf die Nutzung der First-Party-Daten der Retailer. Diese Informationen über das Kaufverhalten und die Präferenzen ihrer Kunden ermöglichen ein hochpräzises Targeting, mit welchem wir nicht nur User in unserem eigenen Netzwerk ansprechen können, sondern auch über Social Media Plattformen oder über programmatische Einkaufskanäle.
Wieso ist Retail-Media-Werbung gerade für Händler in der Schweiz eine grosse Chance?
Händler haben durch Retail Media die Möglichkeit, neue Einnahmequellen zu erschliessen. Im Gegensatz zu ihrem Kerngeschäft können sie durch die professionelle Vermarktung ihrer digitalen und physischen Werbeflächen und die Nutzung ihrer First-Party-Kundendaten oftmals deutlich höhere Margen erzielen.
Werbung in diesem Kontext erreicht die Konsumenten direkt in der «Customer Journey», also genau dann, wenn sie nach Produkten suchen oder sich über diese informieren. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines direkten Kaufabschlusses erheblich. Im Vergleich zu den USA oder anderen europäischen Ländern steckt die Schweiz hierbei noch in den Kinderschuhen und hat ein enormes Wachstumspotenzial.
Weshalb soll ein Retailer seine Werbeflächen von Goldbach vermarkten lassen?
Retail Media birgt zwar ein enormes Potenzial, doch seine Ausschöpfung erfordert den Aufbau einer eigenen Infrastruktur oder die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern.
Genau hier setzt Goldbach an: Mit GoWit haben wir einen herausragenden Technologiepartner gefunden, der es Händlern so einfach wie möglich macht, ihre digitalen Werbeflächen anzubinden und Retail-Media-Kampagnen über alle gängigen Formate hinweg abzuwickeln.
Das Kampagnen-Handling ist sehr intuitiv. Händler können das Tool selbst bedienen, es Werbetreibenden im Self-Service anbieten oder den Betrieb ganz der Goldbach überlassen. Gerade wenn es darum geht, Kampagnen für nicht-endemische Produkte zu verkaufen – jenseits der direkten Beziehungen zu den hauseigenen Anbietern der Händler – können wir unsere Stärke ausspielen.
Was bringt mir das konkret als Händler? Muss ich dafür viel Technik aufbauen oder investieren?
In einer modernen Omnichannel Retail Media Plattform wie GoWit sind alle notwendigen Schnittstellen bereits integriert. Der Onboarding-Prozess dauert im Schnitt nur sechs Wochen. GoWit und Goldbach begleiten die Händler dabei eng, um diesen Übergang so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Gerne besprechen wir die konkreten Schritte individuell, um optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse einzugehen.
Wie läuft so eine Zusammenarbeit mit Goldbach ab – was muss ich als Händler mitbringen?
Wir betrachten die individuellen Bedürfnisse der Händler und finden gemeinsam heraus, in welchem Bereich wir sie effektiv unterstützen und auch einen Mehrwert generieren können. Unser Ansatz ist bewusst modular und flexibel.
Ein Händler kann beispielsweise rein an der Off-Site-Vermarktung seiner Daten interessiert sein, während On-Site oder InStore für ihn momentan weniger relevant sind. Ebenso ist es möglich, dass ein Retailer primär unsere GoWit-Technologie nutzen möchte, um den gesamten Verkauf und das Kampagnen-Handling selbst zu steuern.
Im Grunde sind dies nur zwei Dinge, was ein Händler mitbringen muss:
- Werbeflächen und/oder Daten – egal, ob digital (Website, App) oder physisch (InStore-Screens)
- Und natürlich First-Party-Daten, welche wir datenschutzkonform nutzen können.
Dazu braucht es eine Bereitschaft zur Partnerschaft. Wir sehen uns als strategischer Partner und nicht nur als Dienstleister.
Und was ist Dein persönlicher Tipp für Retailer, die noch zögern?
Startet jetzt! Retail Media ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern eine entscheidende Einnahmequelle und ein strategischer Vorteil, der sich rasant entwickelt.
Es geht allerdings nicht nur darum, neue Einnahmen zu generieren, sondern auch darum, die Beziehung zu den Lieferanten zu stärken und ihnen eine effektive Möglichkeit zu bieten, ihre Produkte direkt bei der kaufbereiten Zielgruppe zu bewerben.
Wir erleichtern den Einstieg und nehmen die Komplexität ab – ohne hohe Investitionen.